Gönninger Bähnle

1982 wurde der Betrieb der Gönninger Eisenbahn „Somaschell“ eingestellt und so gab es keine Schienenverbindung mehr zwischen Gönningen und Reutlingen. Gönningen war nicht mehr an die weite Welt – wie es einst hieß - angeschlossen, zumindest was die Eisenbahn angeht. Die Gleise wurden demontiert und verschrottet, die Eichenschwellen verkauft – meist an Gartenliebhaber. Teile der Bahntrasse wurden ebenfalls an Privat verkauft oder wurden zu (Rad-)Wegen umfunktioniert oder verwilderten. Bei Mähringen liegt, fast erkennbar, die geschotterte Trasse in einem Naturschutzgebiet.

Erhalten blieben alle Bahnhöfe. Sie gingen in Privatbesitz über und werden teilweise gewerblich genutzt. Die Bahnhöfe sind von Autos umgeben. Sie haben die Einstellung des Bahnbetriebes stark beeinflusst.

Gönningen

Gönningen: Im alten Gönninger Bahnhof dreht sich nun alles bei Staiger-Schärers Kaffeewelt um die Kaffeebohne, Kaffeemaschinen und Kaffeeautomaten sowie um einen fachmännischen Reparatur-Service. Eine Hinweistafel neben den ehemaligen Eingang erzählt in wenigen Sätzen die Geschichte der Gönninger Bahn. Den Hauch von Eisenbahn vermittelt eine große Signalscheibe am Zaun des Grundstückes.

Lokschuppen

In Gönningen befand sich auch der Lokschuppen, einst Reparaturwerkstatt und Unterstand der Lokomotive. Heute ist nach aufwendiger Renovierung ein schlanker, schmucker Raum entstanden, in dem auch kulturelle Veranstaltung von beachtlichem Niveau stattfinden.

Bronnweiler

Bronnweiler: Dort wurde das Gebäude zu einem reinen Wohnhaus umgebaut. Als Bahnhof ist er kaum noch zu erkennen, denn auch das ehemalige Lagergebäude liegt abseits vom Bahnhof und wird wohl nicht mehr genutzt.

Gomaringen

Gomaringen: Der ehemalige Bahnhof wurde aufwendig vergrößert, er beherbergt ein italienisches Restaurant, in dem Pizza und Pasta Trumpf sind. U.a. wurde ein Speisesaal, der an einen Eisenbahnwagen erinnert, angebaut.

Mähringen

Mähringen: Das Gebäude ist ebenfalls ein verträumtes Wohnhaus geworden, ganz versteckt in einem Garten. Der Bahnhofname "Mähringen" ist allerdings noch gut zu erkennen.

Ohmenhausen

Ohmenhausen: Am meisten erinnert noch dieser Bahnhof an die vergangenen Zeiten, denn die neuen Besitzer sind Eisenbahnfreunde. Das erkennt man rund ums Gebäude. So steht im Garten ein alter Eisenbahnwagen (als Gartenhaus?), vermutlich noch auf einem echten Gleisstück. Signalanlagen und andere Utensilien erinnern an die alten Bahn-Zeiten. Das Gebäude trägt ebenfalls noch die Aufschrift "Ohmenhausen". Hinter dem Haus stehen als Dauerparker zwei Trabis. Nostalgie pur und Zeichen doppelter Wende! Als Betrachter muss man einen wohl gemeinten Hinweis beachten: "Vorsicht, Rangierbetrieb"! Wirklich? Oder ist hier sehr diplomatisch ausgedrückt: "Aufpassen, hier fahren und spielen Kinder!"