Gasthäuser

Gönningen war früher für seine Wirtshäuser bekannt. Weil viele Reisende noch eine letzte Rast vor dem Albaufstieg einlegen wollten, war das Dorf ein guter Standort für Gastronomie. In den besten Zeiten soll es über 30 Wirtshäuser in Gönningen gegeben haben.

 

Die Wirtshäuser waren bis ins 20. Jahrhundert in Schild- und Schankwirtschaften eingeteilt. In den Schankwirtschaften wurden nur Getränke ausgeschenkt, bestenfalls noch ein kleines Vesper. In den Schildwirtschaften wurden außer Getränken auch Speisen serviert.

 

Dazu kamen die Herbergen, worin man übernachten konnte. Die heute bekannten Besenwirtschaften nannte man früher die Gassenwirte. Später kamen dann das Gasthaus und der Gasthof hinzu. In diesen Häusern konnte man übernachten, auch war vielfach ein Gaststall dabei.

 

Diese Übersicht wurde von Walter Schöllkopf nach Aufzeichnungen von Eugen Keppler zusammengestellt.

Adler

Gebäude Nr. 124 mitten im Dorf, heute Stöfflerplatz Nr. 7
Zweistöckiges Wohnhaus mit zwei Stuben und einer Brandweinbrennerei und doppelter Scheuer hinter dem Haus.

 

1762–1792 Wirt Andreas Fetzer
1800–1836 Wirt Andreas Fetzer
1847 Wirt Joh. Georg Hoch
1862 Wirt Joh. Martin Hoch
1864–1898 Wirt Ferdinand Hoch
1900 Wirt Gustav Kemmler
1913 Wirt Thomas Randecker
1930 Wirt Gustav Kemmler
1931–1945 Wirt Gustav Kemmler
1946–1960 Wirt Oswald Herrmann Quelle: Taufbuch Gönningen
Fritz und Lieschen Zirkenbach
Karl und Gisela Jäger

 

Die zu niedrigen Erdgeschossräume wurden im Jahre 1911 auf eine normale Stockwerkshöhe gebracht. Dazu musste das Gebäude gleichmäßig angehoben und dann neu untermauert werden. Etwa zur gleichen Zeit wurde in Nagold der "Hirsch" angehoben. Diese Anhebung misslang; das gesamte Gebäude fiel zusammen.

Nach der Hebung wurde ein Saal angebaut, in diesem wurde nach dem 2. Weltkrieg ein Lichtspielhaus eingerichtet.

Bahnhofswirtschaft

Gebäude Nr. 345, später Postamt heute Bronnweilerstraße 1
Die Bahnhofswirtschaft wurde 1902/03 durch Christian Merz erbaut.

 

1905–1910 Wirt Christian Merz
1914–1922 Wirt Gotthilf Zimmermann

 

1922 erwarb die Post das Gebäude und baute es zum Postamt um.

Bildbeschreibung

Bahnhof

Das Gebäude wurde in den 1920er Jahren durch Erwin Hoenes erbaut.
Heute Mühlwiesenstraße 2

 

1926 Wirt Erwin Hoenes
1950–1954 Wirt Erwin Hoenes
1955–1981 Wirt Viktor Kinkelin

 

Bierhaus

Schildwirtschaft mit Bierbrauerei heute Hauptstraße 8
Am 28. März 1936 hat es im Bierhaus gebrannt, ab dieser Zeit war es dann keine Wirtschaft mehr.

 

1878 Wirt Gustav Vatter
1891–1899 Wirt Karl Schmidt Sattler
1910 Wirt Matheus Betz
1929 Wirt Wilhelm Grauer
1936 Wirt Otto Walz

 

In den 1950er-Jahren war hier der Konsum untergebracht. Durch die Scheune rechts gelangte man in die Mosterei.

Bildbeschreibung

Bierkeller

Heute Bronnweilerstraße 130 (letztes Haus in Bronnweiler links in Fahrtrichtung Gönningen)

Der Bierkeller (14 m lang, 7 m breit und 3 m hoch) wurde 1850 für die Gastwirtschaft Sonne an der Gemarkungsgrenze zu Bronnweiler erbaut. Das letzte Haus von Bronnweiler gehört somit eigentlich noch zu Gönningen.

 

1850 Jakob Fried. Stumpp, Sonnenwirt und Gemeinderat
1880 Über dem Bierkeller wird ein Wohnhaus erstellt
1885–1887 Wirt Albrecht Kemmler (Schlosser)
1889 Wirt Gottlob Steimle
1935 Theodor Glaunsinger erwirbt das Anwesen Bierkeller und macht 1952 eine konzessionierte Wirtschaft daraus.
1953–1969 Wirt Theodor und Klara Glaunsinger

 

Bildbeschreibung

Café Pries

Das Café ist seit den 1970er-Jahren geschlossen und mittlerweile zum Wohnhaus umgebaut.

Bildbeschreibung

Fuchsen

Gebäude Nr. 77, heute Roßbergstr. 17
Erbaut vermutlich Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts als Wohn- und Landwirtschaftsgebäude. Zuerst war es die Schankwirtschaft beim „Gassenwirt“ in der Gass. Daher der Name, oder auch zu Bronnen 77. Ab wann im Haus eine Wirtschaft war, ist nicht bekannt.

Im Januar des Jahres 1800 wird bei einem Brand in Gönningen von einem Gassenwirt und Sailer Johann Georg Zimmermann geschrieben.

Aus dem Gebäudekataster 1810: Zweistöckiges Wohnhaus mit 2 Stuben und Branntweinbrennerei. Andreas Wagner und Andreas Mauser je zur Hälfte.

1845 war Besitzerwechsel mit neuem Namen: Schildwirtschaft zum „Fuchsen“ mit Samenhandlung. 1855 erwarb der Samenhändler Johann Martin Merz das Anwesen. Es war ein sehr bekannter Händler, der Ungarn. Polen und die Baltischen Staaten und Russland bereiste.

Der Gastronomiebetrieb wurde um 1900 eingestellt. Später gehörte das Haus dem Schumachermeister Eduard Herrmann.

1800 Gassenwirt und Sailer Joh. Georg Zimmermann
1810 Gassenwirt Andreas Mauser undf Andreas Wagner je
zur Hälfte mit Brandweinbrennerei
1818 Gassenwirt und Händler Jakob Heid, verstorben am
13.06.1818 in Nürnberg.
1824–1825 Andreas Wagner Fuchsenwirt und Bäcker
1835 Gassenwirt und Händler Johann Georg Heid,
Richtersohn verstorben am 28.12.1835 in Marburg
1837 Fuchsenwirt Wagner
1845 Fuchsenwirt Johann Martin Wagner
1855 Fuchsenwirt Martin Merz, gekauft von Mathilde und Martin Mauser ½
1869 Fuchsenwirt Michael Reiber, Bierbrauers Sohn ½
einschließlich Gebäude 78 heute Roßbergstr. 16/1.
Eine doppelte Scheuer und Stall hinter dem Haus Nr.
77 neben Martin Merz und Gottlob Dürr und eines
Garten durch Kauf von Martin Merz am 20.4.1869.
1879 gehörte das Haus einem Michael Reiber,
Bierbrauersohn und Samenhändler.
1900 Bis etwa um diese Zeit soll die Schildwirtschaft
bestanden haben
1992–1997 Renovierung mit Fachwerkfreilegung

 

Fässle

Schankwirtschaft Gebäude Nr. 202, heute Kirchstraße 27

 

1873 - 1881 Wirt Gustav Weihing (Küfer)

 

Bildbeschreibung

Jägerhaus

Schildwirtschaft mit Bierbrauerei und Branntweinbrennerei, Gebäude 319 im Heusträß, heute Lichtensteinstr. 14.
Ein zweistöckiges Wohnhaus mit zwei eingerichteten Wohnungen, Scheuer und Stall, gewölbten Keller und getrenntem Keller. Erbaut 1875/76 als Wirtschaft zum Jägerhaus.
Eine dreistöckige Bierbrauerei und eine einstöckige Fassremise mit Eiskeller erbaut 1876/77.
Einstöckige Fassremise mit Giebeldach und mit Bierkeller, erbaut 1876.
Remise mit Eis- und Lagerbierkeller

 

1875–1877 wurde die Wirtschaft mit Brennerei und Branntweinbrennerei erbaut und eingerichtet
1890 Gustav Vatter, Bierbrauer
1897 erkauft durch Jakob Schmelzle
1899–1910 Bertha Schmelzle
1899 Bachnesche Brauerei, Tübingen–Stuttgart
1915 Gustav Schmelzle, Bierbrauer

 

Am 3. Oktober 1919 wurde hier der Sportverein Turngemeinde Gönningen gegründet.
In den 1930 er Jahren erwarb Adolf Faigle das ehemalige Jägerhaus und begann mit einer Handweberei, später eine mechanische Weberei. Die Firma endete in den 1960er Jahren. Dann war es der Jugendtreff „Jufo“. 1978 wurde das ganze Anwesen abgebrochen und mit Eigentumswohnungen bebaut.

Lamm

Gebäude 66, heute Stöfflerplatz 1 (Volksbank Reutlingen)
Schildwirtschaft, Gasthaus, Cafe mir kleinem Laden und Bierbrauerei
Ein dreistöckiges Wohnhaus, Scheuer und Bierbrauerei unter einem Dach, mit der dinglichen Schildwirtschaftgerechtigkeit zum „Lamm“ nebst Anbau an die Scheuer mit Gewölbekeller.

 

1741 Andreas Wagner
1768 Joh. Martin Fetzer
1771–1781 Georg Friedrich Stumpp
1800–1836 Johann Martin Wagner, Bierbrauer
1838 Karl Friedrich Gauß, Kaufmann
1841 Albrecht Fetzer, das Wohnhaus von Karl Friedrich Gauss Lammwirt erkauft
1843–1861 Andreas Fetzer, Bierbrauer
1871–1887 Albrecht Fetzer
1890–1899 Johannes Schöll
1897 Robert Wörner, Bierbrauereibesitzer zur Steinlachburg in Dusslingen
1900–1915 Tobias Löffler
1920 Georg Fetzer
1930 Ernst Grauer, Cafe und Konditerei
1953–1954 Georg Zinth, Konditorei mit Laden
1955 Gottfried Hoffschild, Konditorei mit Laden

 

Linde

In der Mühlegass, heute Matheus-Wagner-Straße 11.

 

1864 Joh. Georg Hoch
1870–1878 Joh. Michael Löffler, Bäcker
1895 Albert Löffler

 

Bildbeschreibung

Kaiser

Gebäude 190, Schildwirtschaft und Lebensmittelladen, nebenbei wurde noch mit Samen gehandelt. Heute Im Ländle 12

 

1866 Albertine Ziegler
1925 - 1960 Albert Haubensak

 

Bildbeschreibung

Krone

Gebäude Nr. 122, heute Stöfflerplatz 3, Kebab-Kneiple
Zweistöckiges Wohnhaus mit 3 Stuben, Scheuer und Stall, gewölbtem Keller unter einem Dach, und dinglicher Schildwirtschaftgerechtigkeit zur „Krone“.
Eigentümmer Joh. Georg Haubensak, Sonnenwirt (er war der Wirt der „alten Sonne“ Gebäude Nr. 99)

 

1783–1809 Joh. Michael Kemmler
1830 Joh. Michael Kemmler
1831–1853 Joh. Martin Wagner
1876–1884 Georg Grauer, Bäcker
1885–1898 Oswald Wagner, Metzger
1905–1911 Gustav Kemmler
1930–1940 Jakob Anstätt, Metzger
1946 Berta Anstätt Ww.
1948 Herrmann Früh, Metzger
1951–1954 Herrmann Rein, Metzger
1955–1960 Walter Gebert, Metzger
1962–1976 Otto Bauer

 

danach Pizzeria zum Toni, Sky-Bar, Gönninger Kneiple

 

Marktplatz 1890, links Gasthaus Lamm, Mitte Gasthaus Krone, rechts Gasthaus Adler, ganz rechts Gasthaus König

König von Württemberg

Gebäude Nr. 227, heute Rathaus am Stöfflerplatz.
Zweistöckiges Wohnhaus doppelte Scheuer und ein Wachhaus vor dem Haus.
Johann Georg Hoch
Johann Georg Herrmann, Bierbrauer

1858 kaufte die gemeinde Gönningen das Gebäude 227 von Johann Georg Stumpp, Königwirt und Hopfenhändler, mit der doppelten Scheuer, Back- und Waschhaus und doppelten Schweinestall und Garten, mitten im Ort. Die Scheuer wurde 1867/68 abgebrochen, das Back- und Waschhaus 1874.

 

1851–1858 Joh. Georg Stumpp Hopfenhändler

 

Paradies

Schildwirtschaft und Gasthaus, heute Matheus-Wagner-Straße 6
Das Paradies wurde auch das "kleine Amtsgericht" genannt.
Anfang der 1960er Jahre kaufte Familie Schmid aus Pfullingen das Gebäude und baute es zu einer neuen Gaststätte um.

 

1879 Friedrich Wagner
1900 Luise Wagner
1911 M. Haid
1920–1960 Luise Wagner
1965 Maria Schmid

1972 wurde das Paradies geschlossen, inzwischen hat in den Räumen wieder eine Gastwirtschaft eröffnet, das Bistro 89.

Zum Rathaus, später Ratstube

Bildbeschreibung

Gebäude 220 hinter dem Rathaus, heute Kirchstr. 12
Zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer

 

1800 Joh. Jakob Wagner
1826 Joh. Jakob Wagner
1829 Johann Michael Wagner, Gassenwirt
1833–1835 Michael Wagner
1850 Johann Jakob Wagner
1853 Jakob Wagner
1870 Georg Hoch, Bäcker
1877–1888 Christian Vatter
21.03.1888 Aus dem Gebäudebuch:
Das Gebäude vollständig abgebrannt.
1888–1889 Aufgebaut als zweistöckiges Wohnhaus und Wirtschaft
zur „Ratstube“ mit Saal
1889–1890 Christian Vatter
1893 Eigentümer: Andreas Stumpp
1900–1904 Thomas Randecker
1904–1906 Eigentümer: Thomas Randecker
1907 Eigentümer: Christian Manz
1910–1940 Christian Manz
1952–1956 Alex Hornung
1960–1980 Maria Hornung

 

Rosengarten

Gebäude Nr. 10, Schildwirtschaft mit Kegelbahn, heute Bronnweilerstr. 3

 

1868–1885 Jakob Herrmann
1900 Matheus Herrmann Ww.

Hinter dem Rosengarten, wo später die neue Bahnhofswirtschaft stand, war eine Kegelbahn. Sie wurde um 1900 abgerissen. Der Ausschank wurde 1902 eingestellt.

 

 

Rößle

Gebäude 93, heute Samenhandelstr. 21
Ein zweistöckiges Wohnhaus und Scheuer unter einem Dach mit dinglicher Schildwirtschaftsgerechtigkeit zum „Rößle“. Mit Backofen und einem Gewölbekeller, neben Andreas Herrmann Ww. und Schlosser Kemmler.

 

1799 Mattheus Haubensak
1800–1822 Mattheus Haubensak
1823–1833 Jakob Wagner, Bäcker
1838–1847 Joh. Michael Wagner
1851 Joh. Martin Wagner, Kronenwirt Sohn
1863 Barbara Wagner
1867–1872 Joh. Georg Hoch, Rößleswirt
1895–1915 Ernst Wagner
1926–1930 Willy Wagner

1933 wurde der Wirtschaftsbetrieb eingestellt, in den Räumen war dann bis 1955 die Genossenschaftsbank Gönningen untergebracht. Später wurde der Gastronomiebetrieb von Gustav und Toni Haubensak wieder aufgenommen, bis er 1974 eingestellt wurde. Im selben Jahr Kaufte Georg Mez das Anwesen.

 

 

Bildbeschreibung

Schützenhaus

Am 27.-29. August 1976 war die Einweihung des neuen Schützenhauses. Es bietet Platz für 120 Personen.

Schwanen

Heute Hauptstr. 12
Laut Denkmalamt sollen die ältesten Gebäudeteile der Schwane aus dem 16. Jahrhundert stammen. Das Gebäude wurde immer wieder umgebaut, und zum Schluss abgerissen und als Wohn- und Geschäftshaus mit der Kulturkneipe „Schwanen“ neu errichtet.
Die älteste schriftliche Nennung der Schwane ist von 1761 aus einem Messbuch, unter dem Wirt Jerg Fetzer. Vermutlich war sein Vater Georg Fetzer (geb. 1692, gest. 1768) schon Schwanenwirt. Der nächste Besitzer war Samuel Hoenes, Bierbrauer und Wirt, er kam aus Erpfingen. Die Schwane war wohl eine der ältesten Schildwirtschaften im Ort, später wurde es ein Gasthof mit Bierbrauerei und einem Gaststall. 1890 wurde im Nebengebäude die Posthalterei Gönningen eingerichtet, daher die Bezeichnung „Gasthof zum Schwanen - Post“. Später wurde aus dem Gasthof ein Hotel.

 

1740 Georg Fetzer, Schwanenwirt geb. 1692 - gest. 1768
1746–1753 Jerg Fetzer
1761 Jerg Fetzer, Schwanenwirt
1804 Samuel Hoenes, geb. 1777 - gest. 1818
1811–1821 Samuel Hoenes, Bierbrauer
1834 Maria Hoenes Ww.
1836–1881 Samuel Hoenes, Bierbrauer
1843 Samuel Hoenes, geb. 1809 - gest. 1883
1860 Samuel Hoenes, geb. 28.2.1839 - gest. 14.11.1884
1872 Samuel Hoenes jun.
1891 Wilhelm Hoch, Schwanenwirt
1911 Wilhelm Hoch, Schwanenwirt
1921–1954 Walter Hoenes, Hotelier, geb. 8.5.1881 - gest. 1964
1955 Hans Wolfmaier
Fam. Weindel, Schwanenwirt

 

2005 wurde das Gebäude abgebrochen und durch ein neues ersetzt. Im Erdgeschoss eröffnete dann die Kulturkneipe Schwanen. Sie wurde von Petra Heyer und ihrer Tochter Angela betrieben. Seit dem 1. Januar 2019 ist die Kulturkneipe Schwanen geschlossen.

 

Familiengeschichte:

Samuel Hoenes, geb, 1.9.1777 in Erpfingen Schwanenwirt und Bierbrauer
verheiratet mit Anna Maria Etter geb. 1779 in Gönningen

Samuel Hoenes geb 12.3.1809 in Gönningen Schwanenwirt und Bierbrauer
verheiratet mit Christine Hoch geb. 1817, Tochter des Johann Martin Hoch Gemeinderat und Hopfenhändler

Samuel Hoenes 28.2.1839 Wirt
verheiratet mit Amalie Fetzer geb. 1849, Tochter des Adlerwirts Andreas Fetzer.

Ochsen – Löwe – Sonne

Gebäude Nr. 76 / S. 200 zu Bronnen, heute Roßbergstr. 14

Schildwirtschaft zum „Ochsen“
Zweistöckiges Wohnhaus mit 2 Stuben und einem Anbäule, worin eine Branntweinbrennerei, alles unter einem Dach. (Quelle: Gebäudekataster)

 

Gebäude Nr. 337 / S. 156 zur „Sonne“ Bierbrauerei, heute Roßbergstr. 12

Ein dreistöckiges Wohnhaus mit zwei Stuben, einer Scheuer und Anbau samt Brennhaus im unteren Stock des Wohnhauses unter einem Dach. Mit dinglicher Schildwirtschaftsgerechtigkeit zur „Sonne“, mit Backofen und getrenntem Keller neben Martin März, Händler und Gustav Grauer.
Eigentümer: Jakob Friedrich Stumpp, Sonnenwirt und Gemeinderat (Quelle: Gebäudekataster)

 

1757 Joh. Jakob Reiber
1761–1799 Joh. Jakob Reiber
1800–1808 Joh. Jakob Haid (Heyd)
1810–1831 Andreas Dürr, vorher Johann Jakob Heyd, Ochsenwirt ¾
Johann Martin Reiber, Ochsenwirtssohn ¼
1836–1845 Schildwirtschaftsgerechtigkeit zum „Löwen“
Jakob Friedrich Dürr, Löwenwirt
1843 von Jakob Friedrich Dürr verkauft ¾
1849–1880 Joh. Friedrich Stumpp, Bäcker
1853 von den Erben des Johannes Vatter verkauft ¼
1850 Jakob Fried. Stumpp, Sonnenwirt und Gemeinderat
1832–1833 wurde das Haus teilweise abgebrochen und wieder neu aufgebaut.
1880 Zweistöckiges Bierbrauereigebäude mit Branntweinbrennerei und angebauten Kühlhaus erbaut
1882–1883 Joh. Georg Klett, Maurer
1884–1915 Adolf Müller, Bierbrauer aus Simonsheim
1920 Gustav Reiber, Samenhändler

 

Bis etwa 1926 wurde hier Bier gebraut. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges diente das Gebäude als Feldküche, später als Wäscherei und Glaserei.

 

zur "Sonne" alt

Gebäude 99, Schankwirtschaft, heute Samenhandelstraße 7 und 9
Später Kramladen von Georg Haubensak, Kaufmann und Gemeinderat sowie Feuerwehrkommandant von 1873 bis 1905.

 

1803 Joh. Georg Haubensack
1812–1819 Joh. Georg Haubensack
1823 Martin Haubensack, Samenwirts Sohn

 

Bildbeschreibung

Stern

Schildwirtschaft, Gasthaus mit Branntweinbrennerei, Küferei und Mosterei.
Heute Stöffelburgstr. 1, Ecke zur Lichtensteinstraße

 

1876–1883 Andreas Herrmann, Küfer
1890–1907 Friedrich Herrmann
1930–1938 Heinrich Conzelmann
1950–1960 Maria Conzelmann
Fam. Eberle

 

Traube

Gebäude 112, heute Roßbergstr. 23 Schildwirtschaft
Geburtshaus des Heimatdichters Matheus Wagner geb. 1813

1813–1836 Matheus Wagner, Hopfenhändler
1887–1891 Albrecht Wagner, Bäcker
1896–1900 Wilhelm Narr
1906 Karl Albert Boßert
1914–1936 Reinhold Reiber, Schreiner
1938 Anna Reiber
1950–1960 Reiber / Löffler
1960–1981 Eugen und Erika Löffler
Hermann Schluck

Tulpencafé im Seniorenzentrum

Das Tulpencafé im Seniorenzentrum wurde 2007 eröffnet. Erbaut wurde das Seniorenzentrum von der Bruderhaus-Diakonie Reutlingen auf dem ehemaligen Gelände der Pappenfabrik.

Vereinsheim der Motorradfreunde

Hechingerstraße 41

1994 haben die Motorradfreunde im Nebenraum des Lokschuppens ein Vereinsheim eingerichtet.

Bildbeschreibung

Wanderheim Roßberg

Wanderheim mit Aussichtsturm, erbaut 1913 zum 25-jährigen Bestehen des Schwäbischen Albvereins

mehr zur Geschichte des Roßbergturms siehe hier und hier.

 

1913 Gotthilf Kemmler erster Turmwart
1920 Gotthilf Kemmler erster Turmwart
1933–1938 Willy Wagner
1938–1955 Gottlob Losch
1955–1965 Ernst Fischer
1970–1974 Ignaz Schnell
1974–1975 Abraham
1975–1977 Horst Pfaff
1978 W. Honas
1984–1990 Hans Pfeiler
1991–1997 Christel Dietrich
1997–2007 Irmgard Schänzlin
2007–2013 Werner Mader

 

Weinstube (Käshaus)

Gebäude Nr. 160, heute Konradstr. 2, erbaut als Bauernhaus, Wohnteil im Kern aus dem 15. Jahrhundert, Scheunenteil aus dem 18./19. Jahrhundert, am Kellerabgang datiert 1834. Um 1888 heißt es in einem Bericht, dass die Weinstube ein ehemals angesehenes Gasthaus für Honoratioren und feine Leute war.

Im Obergeschoß waren Gaststube und Samenhandlung untergebracht. Im Haus war auch eine Branntweinbrennerei, später war in der Gaststube die erste Toto-/Lotto-Annahmestelle, bei der letzten Wirtin „Käshaus Luis'“.

Nicht selten waren die Gastwirte zusätzlich als Samenhändler tätig. So wurde von der Weinstube aus Samenhandel nach Russland und Rumänien betrieben. Auch der Name „Käshaus“ hatte mit dem Samenhandel zu tun, man brachte als Gegenleistung Käse vom Handel mit. Dieser wurde dann in der Weinstube verkauft. 1871 verstarb am 1. Dezember der Wirt und Händler W. Kemmler in Galatz (Rumänien). Frau Mathilde Kemmler wohnte nach dem Verkauf der Weinstube im sogenannten Schlössle, das ihr gehörte.

 

1871 Wilhelm Kemmler
1888 Mathilde Kemmler Ww.
1926 – 1935 Willi Häußler
1940 – 1960 Willi Herrmann
1960 – 1975 Willi und Luise Herrmann

 

Wiesaztal

Schildwirtschaft, heute Lichtensteinstr. 38–40

1899 Johannes Betz
1910–1912 Herrman Schumacher
1914–1939 Johannes Betz
1940–1955 Johannes Betz
1955–1957 Wilhelm Losch
1957–1967 Ludwig Schneider, Viehhändler

 

Ende der 1960 er Jahre wurde der Schankbetrieb eingestellt. 1973 wurde das Anwesen abgebrochen und das Gelände mit Einfamilienhäusern bebaut.

Bildbeschreibung

Wiesaztal (Sportheim)

Nach dem Umbau der Sporthalle wurde das neue Vereinheim der TG Gönningen am 25. Oktober 1980 seiner Bestimmung übergeben. Seit 2018 ist Familie Papasimopoulos Pächter der neu renovierten Vereinsgaststätte.

 

Zom Manne

Ziegelhüttestrasse 15 Ecke Seidelbaststraße
Am Anfang war es ein Wohnhaus, dann wurde in einem Anbau ein Lebensmittelladen untergebracht. Später wurde daraus die Wirtschaft „Zom Manne“. Mittlerweile ist das Gebäude abgerissen und ein Mehrfamilienhaus auf dem Grundstück erbaut worden.

Bildbeschreibung

Sonstiges

1487 wird in einem Reutlinger Pfündnerlagerbuch genannt;
Schulthaisen Cunlin Schumacher, Richter Hans Roll und Wirt Haintz Ygel.
1576 Hannes Schroffer Wirt
1650 Hans Wagner Wirt
1677 Michael Wagner Wirt
1678 Hans Wagner Wirt
1682 Caspar Wagner, Hans Wagner, Michael Wagner Wirte
1693 Christoph Luz Wirt

 

Am 17. Januar 1800 brach in Gönningen ein Brand aus, der sich zu einem Großbrand ausbreitete und dem 5 Gebäude zum Opfer fielen. Durch die Feuerreiter waren Hilfsmannschaften von 28 Ortschaften im Dorf anwesend. Diese wurden in den Wirtschaften und bei den Bäckern mit Vesper und Getränken versorgt. Dies waren:
Adlerwirt Andreas Fetzer
Ochsenwirt Johann Jakob Heid
Gassenwirt und Sailer Joh. Georg Zimmermann
Rößleswirt Mattheus Haubensak
Rathauswirt Joh. Jakob Wagner

 

 

In der Oberamtsbeschreibung 1867 vom königlichen Oberamt Tübingen wird von 13 Schildwirtschaften geschrieben.
1897 im April waren nach dem Ortsgewerbekataster in Gönningen
4 Gasthäuser, 9 Schildwirtschaften und 3 Bierbrauereien.

1936 waren es 16 Gasthäuser:
Schwane, Bierhaus, Krone, Adler, Lamm, Ratstube, Kaiser, Weinstube, Traube, Rößle, Roßberg, Stern, Wiesaztal, Paradies, Sonne und Bahnhof.

1952 waren es 14 Gasthäuser:
Schwane, Krone, Adler, Lamm, Ratstube, Kaiser, Weinstube, Stern, Wiesaztal, Traube, Roßberg, Bahnhof, Paradies und Bierkeller.
Sonne und Rößle waren geschlossen. Im Rößle war die Genossenschaftsbank untergebracht.

1960 waren es wieder 16 Gasthäuser:
Schwane, Krone, Adler, Lamm, Ratstube, Weinstube, Kaiser, Wiesaztal, Stern, Sonne, Traube, Rößle, Roßberg, Bahnhof, Paradies und Cafe Pries.

2000 gab es in Gönningen noch 5 Gasthäuser:
Taverne (Krone), Ratstube, Pizzeria (Sonne), Sportheim Wiesaztal, zom Manne und das Wanderheim Roßberg.

2020 waren es nur noch 3 Gasthäuser und 1 Café:
Wanderheim Roßberg, Sportgaststätte Wiesaztal, Krone und Tulpen-Cafe im Seniorenzentrum.